Entwicklung der Norm
Die Norm hilft einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Unternehmen aufzubauen, welcher zur effizienteren Energienutzung führt. Weltweit existieren bereits seit dem Jahr 2000 Normungen und Zertifizierungen im Bereich Energiemanagement. Während in Deutschland am 1. August 2009 die europäische Norm für Energiemanagementsysteme, die DIN EN 16001:2009 in Kraft trat, lag bereits zu diesem Zeitpunkt die ISO 50001 als internationaler Anforderungskatalog für Energiemanagementsysteme im Entwurf vor. Grund für die Parallelentwicklung einer internationalen und einer europäischen Norm war, dass die International Organization for Standardization (ISO) bis 2008 auf Betreiben der USA und Brasiliens zunächst einen eigenen Ansatz für ein Energiemanagementsystem entwickelte. Später gründete sich das ISO Projekt Committee PC242, welches auch durch Vertreter des DIN besetzt ist.
Auch wenn beide Ansätze anfänglich parallel entwickelt wurden, so ist ihnen gemeinsam, dass sich beide harmonisch in die Landschaft der bereits existierenden Managementsysteme einfügen. Im November 2011 trat die DIN EN ISO 50001:2011 in Kraft. Im Vergleich mit der DIN EN 16001:2009 wurde diese inhaltlich nochmals komplett überarbeitet. So wurden z.B. Begriffe neu aufgenommen und die inhaltliche Gliederung an die internationale Norm angepasst. In der Revision 2018 wurde die Norm unter anderem an die HLS (High Level Structure) angepasst.
Abb. 1: Weltweite Normen und Zertifizierungen zum Energiemanagement
Inhalte der Norm
Inhaltlich beginnt die DIN EN ISO 50001 damit, den Anwendungsbereich der Norm und die Begrifflichkeiten zu benennen bzw. zu definieren, um eine korrekte Anwendung zu gewährleisten.
Die wichtigsten Definitionen:
Anwendungsbereich | Energieeffizienz | Grenzen |
Audit | Energiefaktor | Indikator für die energetische Leistung |
Auditor | Energieleistungskennzahl (EnPl) | Interessierter Kreis |
Aufzeichnung | Energiemanagementprogramm | Korrektur / Korrekturmaßnahmen |
Dokument | Energiemanagementsystem (EnMS) | Nichtkonformität |
Energetische Ausgangsbasis | Energienutzung / Energieeinsatz | Organisation |
Energetische Bewertung | Energiepolitik | Ständige (kontinuierliche) Verbesserung |
Energetische Leistung / energiebezogene Leistung | Energieteam | Topmanagement |
Energie | Energieverbrauch | Verfahren |
Energieaspekt | Energieziel | Vorbeugungsmaßnahme |
Anschließend finden sich in der Norm die Anforderungen, die an ein Energiemanagementsystem gestellt werden. Dabei werden folgende Aspekte berücksichtigt:
- Allgemeine Anforderungen
- Verantwortung des Managements
- Energiepolitik
- Energieplanung
- Gesetzliche und andere Anforderungen
- Energetische Bewertung
- Energetische Ausgangsbasis
- Energieleistungskennzahlen (EnPIs)
- Energieziele und Energieprogramme
- Ressourcen
- Fähigkeiten, Information, Schulung, Sensibilisierung und Kommunikation
- Aufzeichnung und Dokumentation des Energiemanagementsystems
- Energierelevante Prozesse – Ablauflenkung
- Überwachung und Messung des Energiemanagementsystems
- Interne Audits und Management Reviews