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Lastmanagement

DefinitionLastmanagement

Lastmanagement heißt Maßnahmen zu treffen, die den Verbrauch von Energie optimieren. Dabei wird der Lastgang (Lastprofil) eines Unternehmens harmonisiert und gleichmäßig gestaltet, so dass bessere Konditionen im Energieeinkauf erlangt und die Energiekosten gesenkt werden können. Die Lastoptimierung (durch das Lastmanagement) ist eine wirksame Energieeffizienzmaßnahme.

Management des Lastgangs

Durch ein gezieltes Management des Energiebezugs können

  • Lastspitzen reduziert,
  • das Lastprofil harmonisiert,
  • der Leistungspreis reduziert,
  • bessere Benutzungsstunden erreicht

werden.

Anfangs konzentrierte man sich darauf, die Spitzenlasten zu reduzieren. Ziel war (und ist) es in erster Linie, den Maximalwert der Viertelstunde so gering wie nur möglich zu halten. Erreicht wurde dies durch das gezielte Abschalten einzelner Verbraucher, sobald ein voreingestellter Grenzwert erreicht wurde.

Die Technologie wurde dahingehend weiterentwickelt, dass die Lastoptimierungsanlagen nicht mehr nur beim Erreichen eines Grenzwerts reagieren. Schon bei einer Tendenz, dass in der nächsten Viertelstunde ein Grenzwert überschritten wird, wird die Regelung aktiv und schaltet entsprechende Verbraucher.

Des Weiteren können intelligente Regelungen neben der Spitzenlastreduzierung auch für ein komplexes Lastmanagement genutzt werden, sodass damit das Lastprofil harmonisiert und gleichmäßiger gestalt werden kann. Dadurch können bessere Konditionen im Energieeinkauf erreicht und somit Energiekosten reduziert werden.

Optimierungsmöglichkeiten

Die (Spitzen-)Lastoptimierung ist immer dann sinnvoll einzusetzen, wenn über geringe Zeiträume, z.B. 80 bis 100 Stunden im Jahr (entsprechend ca. 1 % der Zeit), eingegriffen werden muss, um vergleichsweise hohe Leistungsreduzierungen zu erreichen.

Aber die effizienteste Einsparung liegt nicht unbedingt in der Reduzierung von Leistungsspitzen, sondern in der Einsparung bei der Grundlast. Denn diese Einsparungen reduzieren die Energiekosten an 8.760 Stunden im Jahr. Schafft man es beispielsweise, die bezogene Leistung generell um 10 kW abzusenken, beträgt die jährliche Einsparung (bei z.B. 0,10 EUR/kWh) 8.760 EUR im Jahr.

Sobald der Leistungsbezug des Unternehmens reduziert ist, kann man mit dem Netzbetreiber über die bereitgestellte Leistung an das Unternehmen sprechen. Gegebenenfalls kann diese dann ebenfalls reduziert werden, was wiederum in einer Kostenersparnis mündet.

Die Verlagerung des Leistungsbezugs z.B. in Zeiten des Niedertarifs führt ebenfalls zu Kostenersparnissen. Außerdem erreicht man durch die Verlagerung der Leistung in Schwachlastzeiten ein harmonischeres Lastprofil. Dies kann dazu führen, dass die Vollbenutzungsstunden erhöht werden und das Unternehmen daraus resultierend im Energieeinkauf bessere Konditionen bekommt.

Auswirkungen der Optimierungsmaßnahmen

Für die Praxis lassen sich die Bereiche, die im Rahmen der Lastoptimierung betrachtet werden können, nach folgenden Gesichtspunkten unterteilen:

  • Maßnahmen, die keine Auswirkungen auf den Betrieb haben. Keine Auswirkungen auf den (Produktions-)Betrieb des Unternehmens haben in der Regel z.B. Steuerungen in den Bereichen der Müllentsorgung, der Staplerladestationen, der Küche und der Warmwassererzeugung.
  • Maßnahmen, die eine minimale Auswirkung auf den Betrieb haben. Bei der Nutzung von Lüftungs- und/oder Kälteanlagen zur Lastoptimierung, hat das Unternehmen in der Regel nur mit einer minimalen Auswirkung auf den (Produktions-)Betrieb zu rechnen.
  • Sonderereignisse: Im Rahmen der Lastoptimierung sollten jedoch auch sämtliche Sonderereignisse des Unternehmens beachtet werden. Diese können ggf. negative Auswirkungen auf die Spitzenlast haben. Um das zu vermeiden, sollte bereits bei der Planung solcher Ereignisse an die entsprechende Energieversorgung gedacht werden. Solche Sonderereignisse können z.B. sein: Anlagenwartungen, Betriebsfest oder Kundenveranstaltungen