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DIN EN ISO 50001:2011

DefinitionDIN EN ISO 50001:2011

Durch die DIN EN ISO 50001 (Energiemanagement – Anforderungen mit Anleitungen zur Anwendung) gibt es seit November 2011 einen Anforderungskatalog für deutsche und weltweit tätige Unternehmen zur systematischen Einführung und zum kontinuierlichen Betrieb eines Energiemanagementsystems. 2018 wurde sie in der neuen DIN EN ISO 50001:2018 revidiert.

Generelles Ziel dieser Norm ist es, Organisationen beim Aufbau von Systemen und Prozessen zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz zu unterstützen. Durch einen systematischen Ansatz zur Einführung, Verwirklichung, Aufrechterhaltung und Verbesserung eines Energiemanagementsystems wird die Organisation in die Lage versetzt, eine kontinuierliche Verbesserung der Leistung des Energiemanagements, der Energieeffizienz und der Energieeinsparung zu erzielen.

Entwicklung der Norm

Die Norm hilft einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Unternehmen aufzubauen, welcher zur effizienteren Energienutzung führt. Weltweit existieren bereits seit dem Jahr 2000 Normungen und Zertifizierungen im Bereich Energiemanagement. Während in Deutschland am 1. August 2009 die europäische Norm für Energiemanagementsysteme, die DIN EN 16001:2009 in Kraft trat, lag bereits zu diesem Zeitpunkt die ISO 50001 als internationaler Anforderungskatalog für Energiemanagementsysteme im Entwurf vor. Grund für die Parallelentwicklung einer internationalen und einer europäischen Norm war, dass die International Organization for Standardization (ISO) bis 2008 auf Betreiben der USA und Brasiliens zunächst einen eigenen Ansatz für ein Energiemanagementsystem entwickelte. Später gründete sich das ISO Projekt Committee PC242, welches auch durch Vertreter des DIN besetzt ist.

Auch wenn beide Ansätze anfänglich parallel entwickelt wurden, so ist ihnen gemeinsam, dass sich beide harmonisch in die Landschaft der bereits existierenden Managementsysteme einfügen. Im November 2011 trat die DIN EN ISO 50001:2011 in Kraft. Im Vergleich mit der DIN EN 16001:2009 wurde diese inhaltlich nochmals komplett überarbeitet. So wurden z.B. Begriffe neu aufgenommen und die inhaltliche Gliederung an die internationale Norm angepasst. In der Revision 2018 wurde die Norm unter anderem an die HLS (High Level Structure) angepasst.

Abb. 1: Weltweite Normen und Zertifizierungen zum Energiemanagement

 

DIN EN 50001_02

Inhalte der Norm

 

Inhaltlich beginnt die DIN EN ISO 50001 damit, den Anwendungsbereich der Norm und die Begrifflichkeiten zu benennen bzw. zu definieren, um eine korrekte Anwendung zu gewährleisten.

Die wichtigsten Definitionen:

Anwendungsbereich Energieeffizienz Grenzen
Audit Energiefaktor Indikator für die energetische Leistung
Auditor Energieleistungskennzahl (EnPl) Interessierter Kreis
Aufzeichnung Energiemanagementprogramm Korrektur / Korrekturmaßnahmen
Dokument Energiemanagementsystem (EnMS) Nichtkonformität
Energetische Ausgangsbasis Energienutzung / Energieeinsatz Organisation
Energetische Bewertung Energiepolitik Ständige (kontinuierliche) Verbesserung
Energetische Leistung / energiebezogene Leistung Energieteam Topmanagement
Energie Energieverbrauch Verfahren
Energieaspekt Energieziel Vorbeugungsmaßnahme

Anschließend finden sich in der Norm die Anforderungen, die an ein Energiemanagementsystem gestellt werden. Dabei werden folgende Aspekte berücksichtigt:

  • Allgemeine Anforderungen
  • Verantwortung des Managements
  • Energiepolitik
  • Energieplanung
  • Gesetzliche und andere Anforderungen
  • Energetische Bewertung
  • Energetische Ausgangsbasis
  • Energieleistungskennzahlen (EnPIs)
  • Energieziele und Energieprogramme
  • Ressourcen
  • Fähigkeiten, Information, Schulung, Sensibilisierung und Kommunikation
  • Aufzeichnung und Dokumentation des Energiemanagementsystems
  • Energierelevante Prozesse – Ablauflenkung
  • Überwachung und Messung des Energiemanagementsystems
  • Interne Audits und Management Reviews