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DIN EN ISO 14051:2011

DefinitionEnergy efficiency concept

Im produzierenden Gewerbe beträgt der Material- und Energiekostenanteil ca. 50 %. Hier versteckt sich ein gravierend hohes Einsparpotenzial. Die neue ISO-Norm 14051:2011 zur Materialflusskostenrechnung (MFKR) greift ein Problem auf, das bei nahezu allen Unternehmen besteht: eine zu geringe bereichsübergreifende Transparenz der Material- und Energieflüsse. Um diesbezüglich Optimierungen vorzunehmen, ist es unabdingbar, die betrieblichen Energieflüsse (bzw. Materialflüsse) exakt zu ermitteln, zu beschreiben und vor allem monetär zu bewerten.

Die Materialflusskostenrechnung

Mit der Materialflusskostenrechnung (MFKR) wird Betrieben ein hervorragendes Instrument an die Hand gegeben, mit dem Energie- und Materialflüsse visuell dargestellt und durchgängig transparent gemacht werden. Damit können diese einem sinnvollen Controlling zugeführt werden, welches die Basis für zielgerichtete Effizienzsteigerungen bietet. Mithilfe der MFKR können Verschwendungen im Bereich Energie- und Materialfluss endlich in Euro und Cent quantifiziert und sinnvolle Gegenmaßnahmen entwickelt werden. Die ISO 14051 ersetzt nicht die ebenfalls vor Kurzem veröffentlichte DIN EN ISO 50001 zu Energiemanagementsystemen – sie bietet einen ganz eigenen Ansatz.

Ursprung der ISO 14051

Die ISO (International Standardization Organization) ist eine 1926 gegründete weltweite Normungsorganisation. Sie ist ein eingetragener Verein nach Schweizer Recht mit 120 Mitgliedsinstitutionen (je Land ein Mitglied) und verabschiedet die sogenannten ISO-Normen. Diese werden in Komitees, deren Sekretariate dezentralisiert von den Mitgliedsländern geführt werden, in einer transparenten Vorgehensweise erarbeitet. Eine Übernahmepflicht der ISO-Normen für die einzelnen Mitgliedsländer besteht derzeit nicht, obwohl die Welthandelsorganisation (WTO) darauf drängt.

Die neue Norm wurde thematisch in die Umweltfamilie der ISO 14000 ff. eingeordnet. Sie wird aber in den meisten Unternehmen vor allem aus Kostengründen Eingang finden, da Energie und Rohstoffe aller Voraussicht nach kaum billiger werden dürften. Dabei sollte der Umweltaspekt keinesfalls unterschätzt werden – auch hier gibt es für Unternehmen bezüglich des Stichworts „Nachhaltigkeit“ viel zu gewinnen.